Kathrein Investment Impuls 2025

11.04.2025

Kathrein Investment Impuls 2025

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Die Wende zum Schlechteren – Kapitalmärkte im Bann des US-Zollwahnsinns

Die jährliche Frühjahrsveranstaltung für institutionelle Investoren - der Kathrein Investment Impuls – fand dieses Jahr im April und erstmals im Palais Kinsky in Wien statt. Im historischen Ambiente wurde über (ziemlich sicher) historische Entwicklungen an den Kapitalmärkten gesprochen.

Harald P. Holzer, Vorstand und Chief Investment Officer bei Kathrein, eröffnete die gut besuchte Veranstaltung und begrüßte die erste Vortragende auf der Bühne. Alejandra Grindal, Chief Economist von Ned Davies Research (NDR) gab Einblick in ihre Einschätzungen der globalen Wirtschaftslage und möglicher Szenarien für die unterschiedlichen Anlageklassen. Die Fundamentaldaten wären nicht schlecht, aber der Zollschock könnte eine Rezession in den USA verursachen, die auch an den anderen Märkten nicht spurlos vorübergehen würde. Matthias Reith, Senior Economist bei Raiffeisen Research, widmete sich im zweiten Vortrag dem österreichischen Wohnimmobilienmarkt und der Frage, ob nun 2025 die Wende zum Besseren eintritt.

Zölle mit verheerenden Auswirkungen

Hätte US-Präsident Trump nicht ohne Not mit den größten Zolldrohungen des letzten Jahrhunderts alle massiv verunsichert – die Wirtschaft wäre in gutem Zustand. So die Diagnose von Alejandra Grindal. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession der US-Wirtschaft war Ende März noch sehr gering – bei unter 10 % nach NDR-Modellen. Nun gibt es bereits Prognosen von über 60 % von manchen US-Großbanken. Ebenfalls im Steigen ist der Indikator für politische Unsicherheit – nahe am Rekordhoch. „Während die Zölle die Inflation bei Waren ankurbeln, könnten die Deportationen in den USA auch die Dienstleistungen verteuern“, erläuterte Grindal. Dies sind die wesentlichen Risikofaktoren, die einen längeren Bärenmarkt auslösen könnten. Die Notenbank und die Regierung könnten mit Steuer- und Geldpolitik aber gegensteuern – die Frage ist, ob man willens dazu ist. Ein Stagflationsszenario wird in diesem Umfeld wahrscheinlicher, was eine vorsichtigere Asset Allokation, d.h. Reduktion der Aktienquote, Erhöhung des Anleihenanteils rechtfertigt. Am ehesten profitieren von diesem Szenario Gold und Rohstoffe.

Korrektur im Schneckentempo

Seit Ende 2022 sind die Immobilienpreise in Österreich langsam gesunken. Wobei v.a. gebrauchte Wohnungen deutlich im Preis gefallen sind, bei neuen Wohnungen blieben die Preise in den letzten Jahren eher konstant. Die Wohnungen werden in Summe nicht viel billiger, aber wieder leistbarer, da die Einkommen angestiegen sind. Matthias Reith dazu: „Hier muss man aber festhalten, dass die Preise nominal weniger stark gefallen sind, als dann tatsächlich real für Immobilien bezahlt werden.“ Diese Diskrepanz beträgt immerhin 11 Prozentpunkte. Eine Frage wird sein, wie sich die deutlich gesunkenen Fertigstellungen bei Wohnbauten auf die Preise und auch auf die Mieten auswirken. Zweitere steigen insbesondere in begehrten Lagen. Die Krise ist also noch nicht vorbei, man darf auch nicht vergessen, dass Österreich sich bereits im dritten Jahr in Folge in einer Rezession befindet.

Die spannenden Vorträge sorgen für intensiven Diskussionen zwischen Kunden und Expert:innen, die beim gemeinsamen Lunch fortgesetzt wurden. Herwig Wolf, Leiter Institutional Business bei Kathrein, führte gewohnt souverän als Moderator durch das Programm und freute sich über die gelungene Veranstaltung: „Die große Diskussionsfreudigkeit der Teilnehmer:innen brachte nicht nur viele spannende Fragen und wertvolle Erkenntnisse ans Licht, sondern zeigt einmal mehr, wie wichtig der persönliche Austausch ist.“

Präsentationen zum Download:

Präsentation von Alejandra Grindal, NDR

Präsentation von Matthias Reith, Raiffeisen Research

 

Eine Investitionsentscheidung bezüglich aller Wertpapiere oder sonstiger Finanzinstrumente sollte nur auf Grundlage eines Beratungsgesprächs und nicht allein auf Basis dieser Marketingmitteilung erfolgen.

Diese Information stellt eine Marktübersicht basierend auf deren Marktmeinung der vortragenden Personen dar. Sie beinhaltet keine direkte oder indirekte Empfehlung für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder einer Anlagestrategie. Bei der Anlage in Wertpapiere sind Kursschwankungen aufgrund von Marktveränderungen jederzeit möglich.

 



 

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