Die EZB und der USD

12.09.2022

Die EZB und der USD

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Autor - Harald Besser

Der EZB-Rat hat am 8. September beschlossen, alle drei Leitzinssätze um 75 Basispunkte (0,75%) anzuheben. Damit war sie deutlich aggressiver als ihre zögerliche Haltung bis jetzt vermuten ließ. Außerdem betonte die EZB-Präsidentin Lagarde, das man noch weit vom Zins-Höhepunkt entfernt sei und stellte weitere Zinsschritte in den Raum.

Mit dieser Tempoverschärfung im Zinserhöhungszyklus wird nun auch der Euro unterstützt. Dies ist auch dringend nötig, denn so billig war die Gemeinschaftswährung seit rund 20 Jahren nicht mehr. Erstmals seit 2002 ist der Euro im Tief unter die Parität mit dem USD gefallen, denn in den letzten Jahren haben vor allem die negativen Zinsen im Euro die Währung stark belastet. Lediglich zwischen 2000 und Mitte 2002 mussten Anleger noch weniger Dollar für einen Euro zahlen. Im Tiefst waren es damals 0,82 Dollar.

Euro-Preis in USD

22/09/19 Euro Spot DE

Hinweis: Die Darstellung der Wertentwicklung bezieht sich auf die Vergangenheit und lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf zukünftige Ergebnisse zu.

Der Euro wurde daher zuletzt immer wieder durch die steigenden Energiepreise belastet. Obwohl die Zinserhöhungen die Konjunktur drosseln werden, sehen die Notenbanken nun die Inflationsbekämpfung als wichtigstes Ziel. So war die jährliche Preissteigerung im Euro 9,1% im August und in den USA 8,5% im Juli. Die Produzentenpreise stiegen in der Euro Zone sogar um atemraubende 37,9% im Jahresvergleich. Sieht man sich die Zinsprognosen der Terminmärkte für das nächste Jahr an, so sollte der Euribor von aktuell rund 1% auf 2,5% steigen und in den USA der 3 Monats Satz von auf 4,1% von aktuell 3,25% steigen. Damit wäre der Zinsanstieg in der Eurozone geringfügig höher, das absolute Niveau würde aber weiterhin den USD unterstützen.

 

Seit Jahresbeginn stieg der USD um rund 12% gegenüber dem Euro. Dieser Trend wurde nun durch die EZB etwas verlangsamt und es könnte sogar eine Gegenbewegung einsetzen.  Doch solange die Energiekrise in Europa nicht nachhaltig gelöst ist, werden die höheren Gaspreise weiterhin schwer auf der Gemeinschaftswährung lasten.

Disclaimer

Diese Information stellt hat das Ziel, eine allgemeine Übersicht über aktuelle Marktdaten zu geben und beinhaltet keine direkte oder indirekte Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie im Sinne einer Finanzanalyse.

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