Nachlese Webinar “Inflationsszenarien und Landungsängste”

Im Rahmen unseres Webinars Ende März ging es um die Frage, wie sich die Inflation und davon abhängig auch die Wirtschaft und mit ihr die Finanzmärkte entwickeln werden. Neben den Szenarien einer sanften oder harten Landung stand, unvermittelt durch die Krise mehrerer Banken, auch eine Bruchlandung zur Diskussion. Wir glauben, soweit wird es nicht kommen, reduzieren aber ob der vermehrten Unsicherheiten das Risiko in unseren Portfolios.

Helge Rechberger, Senior Analyst bei Raiffeisen Research und Harald Holzer, Chief Investment Officer der Kathrein Privatbank diskutierten zum Auftakt unserer Webinarreihe „Markets Espresso“, die vierteljährlich stattfindet, einerseits die Inflationserwartungen der Marktteilnehmer als auch die Auswirkungen der jüngsten Ereignisse rund um Credit Suisse und Silicon Valley Bank auf die Entwicklung der Finanzmärkte im Jahr 2023. Die Möglichkeit einer Finanzkrise, ähnlich 2008, als Lehman in die Pleite geschickt wurde, stand nach den jüngsten Entwicklungen rund um die Credit Suisse und die Silicon Valley Bank im Raum. „Man darf aber nicht vergessen, dass dies zwei Sonderfälle seien“, wie Harald Holzer betonte. „Zudem haben die Notenbanken sofort und richtig reagiert, um eine Ausweitung der Krise einzudämmen.“

Helge Rechberger betonte, dass die Märkte in „Abwartehaltung“ seien. Die Einkaufsmanagerindizes drehen in Europa schon wieder leicht ins Positive, in den USA könnte sich auch eine Trendumkehr andeuten, nachdem Konjunkturprognosen positiver ausfallen, als erwartet. Die Inflationsprognosen sind weiterhin rückläufig, allerdings wird in der Eurozone für 2023 mit 5 – 6 % gerechnet. Die Märkte versuchen diese Erwartungen einzupreisen, die jüngste Bankenkrise zwang alle Marktteilnehmer ihre Positionen noch einmal zu adjustieren. Generell geht man nun von weniger hohen Spitzenzinssätzen als noch vor dem Crash von Credit Suisse und Silicon Valley Bank aus. Helge Rechberger betont, dass aber Zinssenkungen auch in den USA heuer nicht zu erwarten sind.

Für die Kathrein Investmentstrategie bedeuten diese Entwicklungen eine Reduktion des Risikos in den Portfolien, wir nehmen den Aktienanteil zurück, bei europäischen Anleihen bevorzugen wir weiterhin kurze Laufzeiten, bei den US-Dollar-Anleihen haben wir die Laufzeiten verlängert.

Disclaimer

Diese Information stellt eine Marktübersicht und die Investmentstrategie der Kathrein basierend auf deren Marktmeinung dar. Sie beinhaltet keine direkte oder indirekte Empfehlung für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder einer Anlagestrategie.

Bei der Anlage in Wertpapiere sind Kursschwankungen aufgrund von Marktveränderungen jederzeit möglich. Darstellung der Wertentwicklung mit Bezug auf die Vergangenheit lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf zukünftige Ergebnisse zu.